die neue eGOZ einheitliche Gebührenordnung für Zahnmedizin

Gleiches Geld für gleiche Arbeit!

Zahnmedizin ist ein für Deutschland unverzichtbarer Zweig der Gesundheitsversorgung - er kann nur tragen, wenn er fair finanziert wird.

Ausbildung, Schwierigkeit und Risiko müssen sich auch bezahlt machen!

Nicht nur im direkten Vergleich mit Berufen im Gesundheitswesen schneidet Zahnmedizin finanziell schlecht ab.

Eine Zahnmedizinische Fachangestellte verdient im Durchschnitt nicht die Hälfte einer Sozialversicherungs - Sachbearbeiterin.

Dabei muss sich die Fachangestellte nicht nur in Abrechnung und Verwaltung, sondern in vielen weiteren Feldern auskennen und zudem praktische Fertigkeiten mitbringen. Sie setzt sich deutlich höheren gesundheitlichen Risiken aus und muss schlechtere Arbeitszeiten in Kauf nehmen.

Die neue eGOZ behebt die sehr schlechte Team-Honorierung bisher nur zu einem geringen Teil. Identische Leistungen der GOZ werden auf das BEMA - Niveau angeglichen. Das führt insgesamt zu etwas erhöhten Honoraren, da die GOZ-Bewertung überwiegend mehr als drei Jahrzehnte alt ist, etwa die Hälfte der BEMA-Bewertungen liegt daher heute oberhalb der Bezahlung im Privatsektor. (Vergleichen Sie hierzu gern die einzelnen Leistungen über die Links auf den Leistungsseiten oder in den Tabellen im Anhang.)

Die neue eGOZ ist ein faires Angebot einer strukturellen Sanierung - Zahnmedizin braucht aber dringend mehr Geld, damit neue und auch bereits ältere Verfahren überhaupt in den Behandlungsalltag gelangen können.

Deswegen wurde hier nur sehr wenig an der Leistungsbewertung geändert: 

Es soll offensichtlich werden, dass diese Bezahlung inzwischen viel, viel zu schlecht ist.

Faktische Arbeit muss besser bezahlt sein als deren Verwaltung!

Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Angestellten setzen sich erheblichen gesundheitlichen und rechtlichen Risiken aus.

Die von ihnen zu überwachenden und abzuarbeitenden Aufgaben sind vielfältig und nehmen immer mehr zu. Es ist der Wunsch zu helfen, der Menschen in diesen Berufen motiviert, doch die Zitrone ist ausgepresst, wenn der Verdienst die investierte Zeit und das investierte Geld nicht mehr rechtfertigt.

Gehälter in Berufen, die sich mit der Verwaltung der Gesundheit befassen, sind erheblich höher, obwohl Einsatz und Risiken deutlich hinter denen, die die zahnmedizinische Arbeit machen, zurückstehen.

Die neue eGOZ zeigt viele Bereiche auf, in denen eine klarere Struktur Kosten erheblich senken und Erstattungen für Patienten sicher machen kann.

Dabei erhöht diese eGOZ die Kosten für die GKV nicht, sondern bietet mit dem Bonus-Malus-Modell und der Verschiebung einiger Leistungen in den Bonuslevel Ansätze zur effektiven Kostenkontrolle.

Die Verwaltung im Gesundheitswesen kann schlanker werden, mehr Leistung kann dafür bei Patienten, mehr Honorar beim Praxisteam ankommen.

Kann sich die GKV die Zahnmedizin nicht mehr in bisheriger Ausdehnung leisten, so ist es nicht lebensbedrohlich, weitere Teile in den privat zu versichernden Sektor zu verschieben.

Keine flächendeckende moderne Versorgung mehr zu haben, DAS ist bedrohlich!

Probleme mit der Honorierung

  • In der gesetzlichen Versicherung wird regelmäßig das Honorar unterhalb der Inflation angepasst. Das reicht weder zur Aufrechterhaltung des Status-quo noch für die Erfüllung neuer Pflichten.
  • In der privaten Versicherung ist eine Anhebung des Punktwertes seit 1987 unterblieben. Eine Gebührenerhöhung unterhalb der Kostensteigerungsrate für nur einen Teil der Leistungen nach 25 Jahren Honorarstillstand war viel zu wenig - seit 2012 unterbleiben Anpassungen erneut.
  • Die Honorierung wird als direkter Zahnarztverdienst wahrgenommen - sie muss aber die Honorierung für ein komplettes Team, den Unterhalt der Praxis und Materialkosten abdecken.
  • Durch die Unterfinanzierung der Praxen in den letzten Jahrzehnten ist weithin ein großer Investitionsstau entstanden, neue Standards können nicht erfüllt, neue Leistungen nicht erlernt und erbracht werden.
  • Die Gehälter und Einkommen in zahnmedizinischen Berufen liegen heute deutlich unterhalb jeweils vergleichbarer Berufe.
  • Es gibt ernste Nachwuchsprobleme für die Branche Zahnmedizin.
  • Patienten werden mit zunehmend steigenden Zuzahlungen belastet, die kaum versicherbar sind, weil das Werkzeug "Analogabrechnung" der GOZ versagt.

Jährliche Anpassungen sind nötig!

Die neue eGOZ übernimmt die jährlichen Anpassungen aus dem derzeitigen GKV-System, denn beide Systeme nehmen grundsätzlich am gleichen Markt teil.

Da auch in der GKV-Versorgung subinflationär erhöht wurde und wird, kann das nicht reichen, um wieder auf eine faire Bezahlung zu kommen.

Der Wunsch der Bevölkerung nach einer Bürgerversicherung legt den Wunsch offen nach für alle gleich gut erhältlicher Behandlung. Dafür sind viele Menschen auch bereit, mehr zu zahlen oder sich weitergehend zu versichern - wenn denn die gesetzliche Krankenkasse ihren Anteil der Behandlung bezahlt.

Die Politik ist aufgefordert die Gunst der Stunde zu nutzen, realistische Wünsche zu erfüllen und den Bürgern dabei so viel Intelligenz und Verständnis zuzutrauen, um steigende Lohnabgaben als kontraproduktiv zu erkennen.

Die Deutschen möchten ein transparentes, ein modernes, ein faires Gesundheitssystem.